#normalbeiuns – Ein typischer Männerjob?!
Die vermutlich repräsentativste Umfrage unter Software-Entwickler:innen spricht eine klare Sprache: 92 % sind männlich (Stack Overflow Developer Survey 2021, über 80.000 Antworten). Ähnlich verhält es sich bei uns: gemessen an den Arbeitsstunden haben wir derzeit eine Frauenquote von knapp über 9 %. Das ist uns zu wenig – und daran wollen wir in den nächsten 5 Jahren signifikant etwas ändern.
Warum?
Weil diverse Teams nachweislich besser funktionieren. Wir merken, dass uns beispielsweise die unterschiedlichen Altersgruppen im Team gut tun: Wer frisch von der Ausbildung kommt, seinen ersten Job annimmt, die erste eigene Wohnung einrichtet, bringt ein anderes Mindset mit, als Menschen, die seit 15 Jahren Erfahrungen in unterschiedlichsten Technologien gesammelt haben, den einen oder anderen Hype vorbei ziehen sahen und vor der Arbeit noch das Kind zum Kindergarten bringen. Gemeinsam entstehen dann spannende Diskussionen und bessere Lösungen.
„If we have people with different backgrounds and different skill sets, as a team we’ll make better decisions and we’ll be more open to unexpected opportunities.“ (Artikel auf devblogs.microsoft.com: “A Team at Microsoft is Helping Make Python Faster”)
Was tun wir?
Wir könnten es uns leicht machen: „Es gibt in unserer Branche eben kaum Frauen.“ – Ende der Diskussion. Wir wollen aber mehr tun und haben uns vorgenommen, verschiedenste Impulse zu setzen: die aktive Teilnahme an Veranstaltungen wie dem Girls‘ Day, die Vernetzung mit großartigen Initiativen wie den Female Coders – oder das Bewusstmachen, wie ein attraktiver Arbeitgeber und Arbeitsplatz für Frauen aussieht und wo wir uns noch verbessern können.
#normalbeiuns
Was wir auf dieser Reise gelernt haben: Die Frauen, mit denen wir gesprochen haben, wollen keine „Sonderbehandlung“, sie wollen ein Arbeitsumfeld, „in dem es für beide Geschlechter ohne Karriere- oder Lohnnachteile eine Selbstverständlichkeit ist, Teilzeitarbeit, Telearbeit und andere moderne Formen des Arbeitens zu nutzen.“ (siehe auch Schütt/von Ballmoos, Masterarbeit an der Universität Zürich zum Thema „Welche Faktoren entscheiden über die Attraktivität von Schweizer Unternehmen für hochqualifizierte Frauen“, Seite 70).
Das klingt einleuchtend: Wenn es normal ist, dass auch Männer in Management-Positionen Teilzeit arbeiten, wenn es normal ist, dass Männer nach der Geburt ihres Kindes für einige Zeit zu Hause bleiben, wenn es normal ist, dass Männer die flexiblen Arbeitszeiten und Home-Office-Möglichkeiten nützen – dann haben auch Frauen keinen Nachteil, wenn sie diese Vorteile in Anspruch nehmen (müssen).
Obwohl unser vorrangiges Ziel die Attraktivierung des eigenen Arbeitsumfelds ist, um Frauen für die Zusammenarbeit im Team der softaware zu begeistern, so sind unsere Bemühungen auch in anderer Form relevant: Die Flexibilität des (männlichen) Partners ermöglicht Frauen oft, auch selbst wieder früher ins Berufsleben einzusteigen und die eigenen Karrierepläne zu verfolgen. Wenn wir als „männerlastiges“ Unternehmen diese Flexibilität bieten, dann tragen wir hoffentlich auch indirekt zu einem Ausgleich bei „typisch weiblichen“ Tätigkeiten im Haushalt oder der Erziehung bei.
Kampagne
Wir möchten zeigen, dass diese Flexibilität bei uns bereits „normal“ ist – und zwar unabhängig vom Geschlecht: Karenz? Home-Office wegen der Kinderbetreuung in der Früh? Teilzeit? Lohngerechtigkeit?
Deshalb holen wir in den nächsten Wochen einige Kolleg:innen vor den Vorhang und erzählen, was #normalbeiuns ist. Um selbstbewusst zu zeigen, wie wir ticken. Um als attraktiver Arbeitgeber für Frauen und Männer wahrgenommen zu werden. Damit wir 2027 eine Frauenquote von 25 % erreichen und es normal geworden ist, dass Software-Entwicklerinnen bei uns Karriere machen.